St. Konrad Scherpenberg

Ein Blick in die Geschichte

Bischof Clemens August Graf von Galen beauftragte Heinrich Linkholt

 

Im Ortsteil Scherpenberg war in den „Vorkriegsjahren“ eine verstärkte Siedleraktivität erkennbar. Weil die Kirche näher  zu den Menschen gebracht werden sollte, wurde Heinrich Linkholt, Kaplan in St. Marien Hochstraß, mit der Seelsorge im Moerser Ortsteil Scherpenberg vom Bischof beauftragt. Der damalige Bischof Clemens August Graf von Galen, schrieb an Kaplan Linkolt: „Euer Hochwürden ernennen wir hiermit zum Kirchenrektor der öffentlichen Kirche in Moers Scherpenberg und beauftragen Sie, die Seelsorge in diesem Bezirk wahrzunehmen.“

 

Entstehung der Notkirche, Zerstörung und Hoffnung


1941 wurde die erste St. Konrad Kirche, ein ehemaliges Möbelgeschäft an der Homberger Straße, als „Notkirche“ benediziert. Aus Altötting erhielt sie eine Reliquie des Hl. Konrad. Diese Notkirche wurde 1944 durch eine Luftmine zerstört. Bis zum Wiederaufbau stellte die Freie evangelische Gemeinde in Scherpenberg ihren Kirchenraum für die Gottesdienste der Scherpenberger Katholiken zur Verfügung, ein frühes Zeichen gelebter Ökumene.

 

Bau der neuen St.-Konrad-Kirche

 

1948 erwirbt die Gemeinde einen Bauplatz an der Cecilienstraße. 1950 wird der Seelsorgebezirk „St. Konrad“ zum Rektorat erhoben. 1953 ist die Grundsteinlegung zum Bau einer neuen Kirche in Scherpenberg, nach einem Entwurf von Dombaumeister Heinrich Bocklage aus Münster.  Nach nur 8 Monaten Bauzeit konnte die neue Kirche von Weihbischof Heinrich Baaken eingeweiht werden. Am 1. Mai 1961 wird unsere Gemeinde zur selbstständigen Pfarre erhoben. Die Kirche war als Wegekirche konzipiert. Der Altarbereich war durch die Kommunionbank deutlich abgehoben. An der Stirnwand war der Altar aus Trachyt optischer Anziehungspunkt, über ihm nahm die Aufmerksamkeit ein großes Altarbild in Anspruch, die Gestalt des Auferstandenen in den 3 Kreisen der Dreifaltigkeit.


Nach dem 2. Vatikanischen Konzil wurde der Altar soweit zur Gemeinde hin versetzt, dass der Priester zum Volk hin zelebrieren konnte. Mit dem Bau des Kindergartens im Jahre 1968 und der Errichtung des Bruder Konrad Hauses als Gemeindezentrum war auch der caritativen Aufgabe der Gemeinde alle Möglichkeiten eröffnet.

 

Neugestaltung des Kirchraums


1994 wird der Kirchenraum ganz neu gestaltet nach einem Entwurf des Architekten Hahn, Aachen. Tabernakel, Altar und Ambo werden aus einem Sandstein gefertigt. Der Altar wird bis in die Schnittstelle des Kirchenraumes vorgerückt. Der Tabernakel auf der linken Seite als Säule gestaltet ermöglicht bei geöffneter Tür den Blick auf die Monstranz zur Anbetung. Ein schlichtes Stahlkreuz mit unerwarteter Proportion auf der rechten Seite erinnert an den Kern der Eucharistie: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir,...“

 

So versinnbildlicht die Osterkerze in der Mitte des Chorraums umgeben von den 12 Apostelkerzen das Geheimnis des Glaubens: „ ... und deine Auferstehung preisen wir, bis Du kommst in Herrlichkeit.“