St. Barbara Meerbeck

Ein Blick in die Geschichte

Mit dem Bergbau kamen nach Jahrhunderten die ersten Katholiken in die evangelische Grafschaft Moers. Die Bergbausiedlung Meerbeck erstand seit 1904 und schon bald wurde klar, dass sie ein seelsorgliches Zentrum brauchte für die Menschen, die hier eine neue Heimat suchten.

 

Bau der Notkirche und Planung des Gemeindezentrums


1909 wurde eine erste Notkirche gebaut. Sie erhielt mit der Benediktion den Namen der Schutzpatronin der Bergleute: St. Barbara. Der Baustil erinnerte an Industriebauten der damaligen Zeit. Die Pläne für ein katholisches Gemeindezentrum lagen 1913 bereits vor: eine neuromanische Kirche mit 1200 Sitzplätzen mit Pastorat und Kaplanei und Schwesternhaus. Südlich vom Meerbecker Friedhof gelegen hieß die heutige Zwickauerstraße schon Kirchstraße.

 

Erweiterung, Zerstörung und Wiederaufbau

 

Aber die Uneinigkeit im Klerus und die Wirren des Krieges verhinderten die Verwirklichung. Stattdessen wurde die Notkirche 1928 mit einer Chorapsis versehen, 1936 wurde ein Turm errichtet. Jetzt sah sie schon wie eine richtige Kirche aus, bis 1944  der Bombenhagel nicht nur 90 % der Kolonie, sondern auch die Kirche bis auf die Grundmauern zerschlug. Mit viel persönlichem Einsatz wurde die Kirche in schlichtem Baustil bis 1950 wiederaufgebaut. Bis heute steht die Kirche so da wie 1950.

 

Veränderungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil


Der liturgische Innenraum erfuhr nun die stärkste Veränderung. Der Altar, optischer und liturgischer Zielpunkt jeder Wegekirche, wurde gemäß der Liturgischen Erneuerung des Konzils 1967 vorgerückt, so dass der Priester die Eucharistiefeier zur Gemeinde hin feiern konnte. Die konsequenteste Verwirklichung des Konzilsgedankens: „Der Altar bildet die Mitte der Gemeinde“  war 1996 möglich, als im Zuge des Neubaus einer Orgel ein provisorischer Ort für Ambo und Altar gefunden wurde. Als 1999 die Heizung erneuert werden musste, war die Gelegenheit gekommen, die endgültige Ordnung der Liturgischen Orte zu verwirklichen. Ausgehend vom Putzmosaik des auferstandenen und wiederkommenden Christus von L. Baur (1957) war ein neuer liturgischer Gedanke dem Raum möglich.

Unter dem Christusbild war jetzt der Taufort entstanden. Christus tritt durch die Taufe in das Leben der Gemeindemitglieder. Mit dem Biblischen Wort tritt er am Ambo vor die versammelte Gemeinde und wird dann in der Eucharistie in Brot und Wein die geheimnisvolle Mitte aller Versammelten.

Der Tabernakel hat eine eigene Kapelle bekommen gegenüber der Marienkapelle, beide sind Orte der persönlichen Frömmigkeit. Sie haben inzwischen neue Fenster nach Entwürfen des kürzlich verstorbenen Künstlers Joachim Klos aus Mönchengladbach. Nach seinen Entwürfen werden auch gläserne Abtrennungen als Sichtschutz errichtet. Die Wand gegenüber den 14 Kreuzwegstationen wird freigehalten für Wechselausstellungen. Ein Schwerpunkt der Gemeinde bleibt die Begegnung mit Kunst und Musik, um mit den Möglichkeiten des Sinnenhaften das geistliche Potential des Menschen von heute zu wecken.